Alberta, eine kanadische Provinz - Kanada (2023)

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Alberta, eine kanadische Provinz - Kanada (2)

Alberta ist die westlichste der Prärieprovinzen Kanadas. Die Hauptstadt ist Edmonton, die größte Stadt Calgary. Benannt ist die Provinz nach Louise Caroline Alberta, Duchess of Argyll, der vierten Tochter von Königin Victoria.

Albertas Landschaft wird von derPrärie geprägt, die sich im Osten bis nach Saskatchewan ausdehnt. An der Westgrenze der Provinz dominieren hingegen die Ausläufer der Rocky Mountains. Alberta besitzt umfangreiche Ölvorkommen und ist die reichste Provinz Kanadas. Weitere Wirtschaftsfaktoren sind Getreideanbau und Rinderzucht.

Fortis et Liber
(„Stark und frei“)
Basisdaten der Kanadischen Provinzen und Territorien
Regionalkarte
Alberta, eine kanadische Provinz - Kanada (6)
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Geographie

Alberta bedeckt eine Fläche von 661.848km², davon sind 642.317km² Land- und 19.531km² Wasseroberfläche.

Lage

Im Süden grenzt Alberta an den US-Bundesstaat Montana, im Osten an die Provinz Saskatchewan, im Norden an die Northwest Territories und im Westen an British Columbia.

Gewässer

Mit Ausnahme des südwestlichen Teils ist Alberta sehr wasserreich. Es gibt zahlreiche Flüsse und Seen. Die drei größten Seen sind der Lake Athabasca (7.898km²), dessen östlicher größerer Teil in der Provinz Saskatchewan liegt, der Lake Claire (1.436km²) unmittelbar westlich des Lake Athabasca im Wood-Buffalo-Nationalpark und der Lesser Slave Lake (1.168km²) nordwestlich von Edmonton.

Landschaften

Albertas Hauptstadt, Edmonton, liegt beinahe im geographischen Zentrum der Provinz, und der Großteil von Albertas Öl wird hierraffiniert.

Das südliche Alberta, wo Calgary liegt, ist bekannt für seinRanching.

Ein Großteil des unbewaldeten Alberta wird zumGetreideanbau oder dieMilchwirtschaft verwendet, wobeiRanching undGrünland im Süden dominieren.

DasÖdland Albertas liegt im Südosten, wo der Red Deer River die flache Prärie und das Farmland kreuzt und tiefeSchluchten und beeindruckende Landschaften zu sehen sind. DerDinosaurier-Provinzpark, nahe Brooks, ist Schauplatz für das Terrain des Ödlands, derFlora derWüste und Überbleibsel von Albertas Vergangenheit, alsDinosaurier die Landschaft durchstreiften.

Ökologie

Die Verödung des Gebiets des Ölschieferabbaus schreitet wegen des hohen Wasserverbrauchs weiter voran.

Im Januar 2015 wurde in Alberta durchFracking nach vielen kleineren Beben ein mittleres Erdbeben mit der Stärke von 4,4 auf derRichterskala in einem dünn besiedelten Gebiet mit dem Epizentrum nahe der Stadt Fox Creek ausgelöst. Hier war der Fels mit großen Mengen Wasser und Lösungsmitteln bis auf 3000 Meter Tiefe gespalten und der Schiefersand bis zu 2000 Meter horizontal durchbohrt worden. Es ist vermutlich das bislang stärkste Erdbeben, das je von Menschenhand verursacht wurde. Der United States Geological Survey bestätigte die Ursache, die von den die Bohrungen betreibenden Unternehmen bestritten wird.

Gail Atkinson, Spezialist für künstlich induzierte Erdbeben der Western University in London (Ontario) geht davon aus, dass industriell induzierte Beben gefährlicher sein können als natürliche.

Während in British Columbia Bohrungen nach Erdbeben mit einer Magnitude > 4,0 eingestellt werden müssen, gibt es in Alberta kein entsprechendes Gesetz.

Gliederung

Geographisch wird Alberta in sechs Regionen aufgeteilt:

  • Alberta’s Rockies
  • Calgary Region
  • Central Alberta
  • Edmonton Capital Region
  • Northern Alberta
  • Southern Alberta

Klima

Da sich Alberta 1.200 km in Nord-Süd-Richtung (und etwa 600 km in Ost-West-Richtung) ausdehnt, unterscheidet sich das Klima zwischen dem 49. und 60. Breitengrad beträchtlich. Es wird auch durch die Höhe ü. NN beeinflusst: Sie reicht von etwa 1.000 Meter im Süden (Calgary liegt etwa 1.000–1.200 Meter hoch und Red Deer etwa 850 m) bis zu 650 Meter im Norden.

Die Präsenz der Rocky Mountains im Westen und offener Prärie im Osten beeinflusst das Wetter ebenfalls. Der Norden Albertas ist meistens von Taiga bedeckt und hat weniger frostfreie Tage als der Süden, der ein semiarides Klima aufweist. Der Westen Albertas wird durch die Berge geschützt und erfreut sich im Winter milder Temperaturen aufgrund der Chinook-Winde.

Das südöstliche Alberta hingegen besteht allgemein aus flacher, trockener Prärie mit einigen Hügeln und extremen Temperaturen. Diese liegen im Bereich von sehr kalt (−35 °C oder tiefer im Winter) bis sehr heiß (38 °C oder mehr im Sommer). Das zentrale und Teile des nordwestlichen Alberta im Bereich des Peace River sind zum großen Teil Aspen Parklands, ein Übergangs-Biom zwischen der Prärie im Süden und der Taiga im Norden.

Nach dem südlichen Ontario ist das zentrale Alberta diejenige Region Kanadas mit der größten Wahrscheinlichkeit für Tornados. Gewitter sind häufig im Sommer speziell im zentralen und südlichen Alberta. Die Region um den Calgary-Edmonton Corridor ist berüchtigt für die höchste Häufigkeit an Hagel in Kanada.

Generell hat Alberta kalte Winter mit Durchschnittstemperaturen zwischen −10 °C im Süden bis zu −24 °C im Norden. Im Süden entlang den Ausläufern der Rocky Mountains wird der Winter manchmal durch den Chinook unterbrochen, der die Temperaturen in kurzer Zeit auf bis zu 20 °C und mehr steigen lässt.

Dies geschieht meist im Februar oder März. Im Sommer reicht die durchschnittliche Tagestemperatur in den Tälern der Rocky Mountains und im hohen Norden bis etwa 21 °C, in der trockenen Prärie des Südwestens bis zu 30 °C. In den nördlichen und westlichen Teilen der Provinz fällt mehr Regen, und die Verdampfungsraten sind wegen der kühleren Sommertemperaturen niedriger. Südliche und östlich-zentrale Gebiete sind anfällig für dürreähnliche Bedingungen; dies zum Teil über Jahre hinweg, obwohl es auch in diesen Gebieten heftige Niederschläge geben kann. Die nördlichen Teile Albertas erhalten wegen des recht trockenen Klimas ziemlich viel Sonnenschein; der östlich-zentrale an Saskatchewan grenzende Teil der Provinz ist der sonnigste Platz Kanadas mit einem Durchschnitt von über 2.500 Sonnenstunden jährlich.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2011 wurden für Alberta 3.645.257 Einwohner ermittelt, was gegenüber dem Zensus von 2006 einer Zunahme um 10,8 % entspricht. Somit liegt Alberta hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung deutlich über dem landesweiten Durchschnitt mit einer landesweiten Zunahme von 5,9 %. Das Bevölkerungswachstum ist dabei hauptsächlich der anhaltenden Einwanderung zuzuschreiben. Der Anteil Albertas an der Gesamtbevölkerung Kanadas beträgt 10,89 %. Die Bevölkerungsdichte lag 2016 bei 6,4 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Ca. 77 % der Bevölkerung gaben im Rahmen des Zensus 2011 Englisch als Muttersprache an, der Anteil der Bevölkerung mit Französisch als Muttersprache beträgt ca. 2 %. Rund 2,2 % der Bevölkerung gaben bei der Befragung Deutsch als Muttersprache an.

Etwa 70.000 Bürger Albertas sind Indianer. Mehrheitlich sind dies Cree und Blackfoot (Siksika). Dazu kommt eine größere Anzahl Métis. Ihnen wurde 1990 vom obersten Gerichtshof Kanadas ein in acht Siedlungen aufgeteiltes Schutzgebiet von 500.000 Hektar Land zugesprochen. Die Provinz ist eines der Zentren der Hutterer in Kanada.

Laut der Volkszählung 2006 setzt sich die Bevölkerung aus 27,2 % Englischstämmigen, 20,9 % Deutschstämmigen, 20,5 % „Kanadischstämmigen“, 20,3 % Schottischstämmigen, 16,6 % Irischstämmigen, 11,9 % Französischstämmigen sowie 10,2 % Ukrainischstämmigen zusammen (Mehrfachnennungen waren möglich).

Wirtschaft

Ölvorkommen (Athabasca-Ölsande)

Mit 1,7 Billionen Barrel (≈ 2,70 km³) lagert hier in den sogenannten Athabasca-Ölsanden nahe Fort McMurray etwa ein Drittel der weltweiten Ölsandvorkommen. Sie machen Kanada nach Saudi-Arabien zum Land mit der weltweit zweitgrößten Ölreserve und begründen den Reichtum der Provinz. Der Abbau ist jedoch mit großen Umweltproblemen und einem hohen CO2-Ausstoß verbunden.

Die Gewinnung von Öl aus Ölsand wurde erst in jüngerer Zeit durch neue Technologien und einen anhaltend hohen Ölpreis rentabel. Mindestens 65 Prozent des hier gewonnenen Erdöls gehen aufgrund einer Klausel des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) in die Vereinigten Staaten; hierfür wurde eine der weltgrößten Öl-Pipelines gebaut, die sogenannte Keystone-Pipeline.

Im Jahr 2010 lagen die Pro-Kopf-Investitionen in Alberta bei 18.930 CAD und waren damit mehr als doppelt so hoch wie der kanadische Durchschnitt.

Agrarwirtschaft

Nach der Ölindustrie ist die Agrarwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig; sie besteht hauptsächlich aus Getreideanbau und Rinderzucht für den Export in die USA. Der Rinderexport wurde 2003 empfindlich beeinträchtigt, als Fälle von BSE auftraten und die USA vorübergehend ihre Grenzen für den Import schlossen.

Tourismus

Die zuständige Tourismusbehörde, Alberta Economic Development, registriert im Jahresdurchschnitt etwa vier Millionen Touristen in Edmonton und Calgary, weitere drei Millionen in Banff, Jasper und den Rocky Mountains.

Weitere wichtige Wirtschaftssektoren

Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsindustrie: In der Provinz haben sich rund 170 Unternehmen angesiedelt und beschäftigen mehr als 6000 Arbeitnehmer. Der Wirtschaftssektor trägt jährlich 1,3 Milliarden kanadische Dollar zur Wertschöpfung der Provinz bei. 40 Prozent der produzierten Güter dieses Bereichs werden in andere Länder exportiert.

Die Branche der Informations- und Kommunikations-Technologie zählt zu den größeren und stabilen Industriesektoren der Provinz. Hierzu gehören ca. 4300 Unternehmen mit rund 54.500 Angestellten, die rund 10,2 Milliarden kanadische Dollar erwirtschafteten. Albertas IT-Sektor hat einen hervorragenden internationalen Ruf vor allem durch Forschung und Entwicklung. Hinzu kommen viele Medienunternehmen. Calgary hat die höchste Start-up-Rate pro Einwohner in ganz Kanada.

Siehe auch

  • Prärieprovinzen

Weblinks

Quellen

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Author: Stevie Stamm

Last Updated: 01/09/2023

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